Getroffen! - Künstlerprominenz im Portrait
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Aus der Eröffnungsrede von Hartmut Hauschildt am 8.1.2015:
Mit der Ausstellung: „Jürgen Wassmuth – Getroffen“ eröffnet die Weithorn Galerie ihre Repräsentanz hier in der Mutter-Ey-Straße.
Portraitfotografien berühmter Zeitgenossen werden als analoge Schwarz-Weiss-Fotografien vorgestellt. Jürgen Wassmuth hat sie mit seiner Leica M Sucher-Kamera aufgenommen und als Handabzüge selbst geprintet, sie sind also echte Vintage Prints.
Jürgen Wassmuth nähert sich den Fotografierten behutsam. Dabei ist die Ausstrahlung der entscheidende Moment auf seinen Portraits, eben jener Augenblick, indem das Innere des Menschen kurz nach außen findet – als Gestus, als Blick oder als Körperhaltung. Diese Ausstrahlung ist kein plötzliches Phänomen, sie ist vielmehr eine Frage von Zeit und Geduld,
als Fotograf quasi unsichtbar zu werden und einen Moment zu finden, in dem der Portraitierte ganz bei sich ist. Attribute sind überflüssig und inszeniert ist das alles nicht.
Auf diese Weise erzählt Wassmuth seine Geschichten, seine Handschrift ist unverwechselbar, er schreibt in seinen Bildern. Der seltsam in sich gekehrte Blick eines Woody Allen am Drehort in New York. Er schaut scheinbar direkt in die Kamera, doch wir können uns vorstellen, wie er soeben durch die Kamera geblickt hat und jetzt neue Bilder entwirft für die weitere Regie. Eugen Drewermann
schreibt mit seinen Händen das Zeichen für Unendlichkeit, Otto Piene scheint im Kosmos seiner Lichtinszenierung zu schweben. Und selbst wenn Robert Lebeck, der große Fotograf, posiert, entspricht das genau seiner etwas schlitzohrigen Art, sich zur rechten Zeit auch ins Rampenlicht zu rücken. Oft geben Hintergrund und Objekte im Bild den Hinweis für die Geschichte des Portraits: das Film-Set, Ueckers Klavier oder die Rechtecke hinter Ruprecht Geiger.
Der geneigte Betrachter kann sich in diese Geschichten hineinfinden. Er nimmt das glückliche Zusammentreffen von fotografischem Können, Persönlichkeit des Fotografierten und Instinkt wahr. Die Geschichten tun das, was Geschichten sollen: sie erzählen, sie machen zuweilen traurig, aber sie bringen einen auch zum lachen.
Aus technischer Sicht gesehen sind seine Fotografien brillant, er ist ein exzellenter Printer.
Sämtliche Original-Vergrößerungen vom Schwarz-Weiss-Negativ sind Handabzüge auf
Silber-Gelatine-Fotopapier und zugleich mit einem Prägestempel seines Signets als Vintage-Print gekennzeichnet.
Was hat Henrietta Weithorn bewogen, Jürgen Wassmuth als ersten Künstler in ihrer
Galerieeröffnung vorzustellen? Es sind ihre Wurzeln als langjährige Fotografin, sie kommt aus der analogen Portraitfotografie, das hat sie geformt und gebildet. Und so wird ihre Galeriearbeit sich vorrangig mit der Fotokunst als programmatischem Schwerpunkt beschäftigen. Mit Jürgen Wassmuth präsentiert Henrietta Weithorn einen Künstler mit eigenem Stil, Ausdauer und Professionalität. Der Anfang ist getan, mögen weitere interessante Ausstellungen folgen.
Hartmut Hauschildt, Januar 2015, Mutter-Ey-Str.5
Verkauf der Editionskassette
Editionsdrucke 18 x 27 cm (Papierformat 21 x 29,7) Digitaldruck
Kassette mit je 10 Auflage (9 + EA) signiert, datiert
Preis: € 498.00
Bestellung unter info@weithorn-galerie.de
Folgende Künstlerportraits beeinhaltet die Editionskassette:
Katja Epstein, BRD 2000
Günther Grass, BRD 1999
Dieter Hildebrandt, BRD 1996
Hrdlicka, AT 1995
Loriot, BRD 1996
Otto Piene, BRD 2009
Erika Pluhar, AT 1996
Hanna Schygulla, BRD 1999
Günther Uecker, BRD 1998
Sir Peter Ustinov, BRD 1998